Eine Aufstellung ist eine Gruppenveranstaltung. Die ursprüngliche und wohl bekannteste Form ist die Familienaufstellung. Hier übernehmen die Teilnehmer als Repräsentanten die Rollen eines Familiesystems und interagieren aus eigenen Impulsen heraus miteinander. So wird für den Aufsteller die eigentliche (oft verborgene) Beziehungsdynamik und die Motive seiner Familienmitglieder deutlich. Üblicherweise gibt es in der Familie Konflikte, zu deren Lösung eine Aufstellung maßgeblich beiträgt.
Statt eines Familiensystems lassen sich auch Teams im beruflichen Kontext aufstellen, Krankheitssymptome, Gebäude, Haustiere ... alles ist denkbar, nichts unmöglich!
Aufstellungen wirken intensiv auf der Ebene der Gefühle. Sie lassen uns eintauchen in das Innerste und bringen Unbewusstes an die Oberfläche. Durch Klärung und Heilung verletzter Anteile, festgefahrener Muster und blockierter Gefühle helfen sie, Veränderungen zuzulassen, Überholtes loszulassen und in den Fluss des Lebens zurückzukehren. Altes wird bereinigt.
In einer eigenen Aufstellung finden sich Antworten und Lösungen. Als Stellvertreter in einer fremden Aufstellung verbergen sich eigene, oft unbewusste Themen.
In der praktischen Arbeit wird beispielsweise von einem Teilnehmer (Aufsteller) ein Problem geschildert. Aus der Problembeschreibung ergeben sich dann die relevanten Aspekte, die zur Lösung führen. Für jeden dieser Faktoren wird aus den Teilnehmern ein Stellvertreter ausgewählt und im Raum aufgestellt. Es geschieht ganz automatisch, dass die Repräsentanten sich in die ihnen zugeteilten Rollen einfühlen und wahrnehmen, was Sache ist. Durch Befragung der Stellvertreter seitens des Aufstellungsleiters, wird schnell und effektiv deutlich, was am gegenwärtigen Zustand veränderbar ist, so dass der Lösungsprozess in Gang gerät. Sogar verhaltensauffällige oder kranke Haustiere oder problembehaftete Wohnräume bekommen auf diese Art eine Stimme. Man kann sich Aufstellungsarbeit ähnlich wie bei einem Puzzle vorstellen: Zunächst werden alle Teilchen ausgebreitet. Dann wird geschaut und ausprobiert, welches Puzzleteilchen wohin gehört, bis letztlich alle Teilchen ihren passenden Platz finden.